Resolvin D1 (RvD1)
Definition: Resolvin D1 ist ein spezialisierter pro-resolvierender Mediator (SPM), der aus Docosahexaensäure (DHA) gebildet wird. Er wirkt als endogener Entzündungsresolutions-Mediator und fördert aktiv die Beendigung akuter Entzündungen.
Pathomechanismus: RvD1 bindet an die G-Protein-gekoppelten Rezeptoren ALX/FPR2 und DRV1/GPR32. Dies aktiviert anti-inflammatorische und pro-resolutive Signalwege, unter anderem über cAMP-Erhöhung und Protein-Kinase-A-Aktivierung.
Wirkungsweise:
- Neutrophilen-Clearance: Förderung der Neutrophilen-Apoptose und makrophagenvermittelten Efferozytose
- Makrophagen-Reprogrammierung: M1→M2-Polarisierung zur Entzündungsresolution
- Endotheliale Barriere: Wiederherstellung der Gefäßintegrität und Reduktion der Permeabilität
- Zytokin-Switch: Reduktion von TNF-α und IL-1β bei gleichzeitiger Förderung von IL-10 und TGF-β
- Lymphozyten-Regulation: Hemmung von Th17-Antworten und Förderung regulatorischer T-Zellen (Tregs)
- Tissue Repair: Aktivierung regenerativer Programme in Gewebezellen
Therapeutische Anwendungen:
- Rheumatoide Arthritis: Förderung der synovialen Entzündungsresolution und Gelenkprotektion
- Periodontitis: Beendigung der Zahnfleischentzündung und Unterstützung der Knochenregeneration
- Asthma bronchiale: Auflösung der Atemwegsentzündung und Reduktion strukturellen Remodelings
- Colitis ulcerosa: Wiederherstellung der Darmbarriere und Förderung mukosaler Heilung
- Atherosklerose: Reduktion der Plaque-Entzündung und Unterstützung der Gefäßreparatur
- Sepsis: Kontrolle überschießender Inflammation und Organschutz
Klinische Relevanz: Ein Mangel an RvD1 ist mit chronischen Entzündungskrankheiten assoziiert. In präklinischen Modellen zeigt die Gabe von RvD1 starke anti-inflammatorische und pro-resolutive Effekte – ohne klassische Immunsuppression.
