Beschreibung
Vitreoretinale Grenzflächenstörungen umfassen alle pathologischen Veränderungen an der mikroskopischen Kontaktzone zwischen Glaskörper und Netzhaut. Diese Störungen führen zu traktiven Kräften auf die Makula mit resultierenden Sehbeeinträchtigungen.
Hauptindikationen:
• Vitreomakuläre Traktion (VMT) — persistierende Glaskörperadhäsion mit Zugwirkung • Vitreomakuläre Adhäsion (VMA) — abnorme Glaskörper-Netzhaut-Verbindung
• Makulaschichtforamen — traktionsbedingte Netzhautschichtdefekte • Epiretinale Membranen — sekundäre Gliosereaktion (Ergänzung zu H24-22+) • Interface-bedingte Makulaödeme — durch mechanische Traktion
Pathomechanismus:
Unvollständige Glaskörperablösung → persistierende Traktionskräfte → Müller-Zell-Aktivierung → Gliosereaktion → TGF‑β/PDGF-Freisetzung → progressive Membranbildung → Makuladistorsion
Wirkungsweise:
- Traktionsauflösung: Normalisierung abnormer Glaskörper-Netzhaut-Adhäsionen
 - Anti-Gliose-Effekt: Hemmung überschießender Müller-Zell-Proliferation
 - Interface-Regeneration: Wiederherstellung der physiologischen Grenzflächenarchitektur
 - Kollagenmodulation: Regulation der extrazellulären Matrix-Zusammensetzung
 
Kombinationsempfehlungen:
- R45-04 Macula lutea (strukturelle Regeneration)
 - R45-17++ Glaskörper (Glaskörperstabilisierung)
 - BC200-03 Matrixyl* (Kollagen-Feinregulation)
 - BC200-48 Hexapeptid‑9* (Mikrostruktur-Optimierung)
 
Abgrenzung:
- H24-22+ Epiretinale Gliose: behandelt etablierte Membranen
 - H24-25++ Vitreoretinale Grenzflächenstörungen: behandelt die zugrunde liegende Interface-Pathologie
 
Dosierung:
Akut: 3x täglich 1 Globulus bei frischer Symptomatik Chronisch: 2x täglich 1 Globulus über 12–16 Wochen Präventiv: 1x täglich nach Glaskörperablösung
Erfolgsindikatoren:
- Reduktion von Metamorphopsien (verzerrtes Sehen)
 - Verbesserung der zentralen Sehschärfe
 - Stabilisierung des Makulaprofils (OCT-Kontrolle)
 - Reduktion traktiver Kräfte
 
				
