Beschreibung
Cholecystokinin (CCK) ist ein Peptidhormon und Neurotransmitter, der hauptsächlich im Dünndarm (I‑Zellen des Duodenums) produziert wird. Es spielt eine entscheidende Rolle in der Verdauung, Sättigungsregulation und Neurotransmission. CCK bindet an CCK-Rezeptoren (CCK1 & CCK2), die im Verdauungstrakt, Gehirn und Nervensystem vorkommen.
Therapeutische Anwendungen von CCK:
? 1. Regulation von Appetit und Sättigung (Adipositas-Therapie)
CCK wird nach einer Mahlzeit ausgeschüttet und vermittelt ein Sättigungsgefühl, indem es auf das Gehirn (Hypothalamus & Vagusnerv) wirkt.
Mögliche Anwendung:
Behandlung von Adipositas und Übergewicht durch gezielte CCK-Stimulation oder CCK-Analoga, um die Nahrungsaufnahme zu reduzieren.
CCK-Agonisten könnten als Appetitzügler entwickelt werden.
? 2. Unterstützung der Verdauungsfunktion
CCK stimuliert die Sekretion von Verdauungsenzymen in der Bauchspeicheldrüse (z. B. Lipasen & Proteasen).
Fördert die Gallenblasenentleerung, um Fettverdauung zu optimieren.
Mögliche Anwendung:
Therapie von Pankreasinsuffizienz durch gezielte CCK-Stimulation.
Verbesserung der Gallensekretion bei Verdauungsstörungen oder Cholestase.
? 3. Reizmagen- und Reizdarmsyndrom (Darmmotilität & Schmerzmodulation)
CCK reguliert die Magenentleerung und Darmperistaltik.
Hat eine analgetische Wirkung auf viszerale Schmerzen und könnte Bauchkrämpfe reduzieren.
Mögliche Anwendung:
Behandlung von Reizdarmsyndrom (IBS) oder Funktioneller Dyspepsie.
? 4. Neuroprotektive Wirkung & Gedächtnisförderung
CCK wirkt als Neurotransmitter im Gehirn und beeinflusst Lernen, Gedächtnis und Angstregulation.
Mögliche Anwendung:
Schutz vor neurodegenerativen Erkrankungen (z. B. Alzheimer).
Angstlösende Wirkung, da CCK mit GABAergen Signalwegen interagiert.
? 5. Einfluss auf das Hormonsystem & Stressregulation
CCK beeinflusst die Cortisolproduktion in der Nebenniere.
Interagiert mit Dopamin & Serotonin, wodurch es Stimmungsstörungen beeinflussen könnte.
Mögliche Anwendung:
Potenzial in der Behandlung von Depression und Angststörungen.
? 6. Potenzielle Rolle in der Krebstherapie
CCK2-Rezeptoren sind in bestimmten Tumorzellen (z. B. Magen‑, Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs) überexprimiert.
Mögliche Anwendung:
Zielgerichtete Therapie durch CCK-Rezeptor-Antagonisten oder radioaktive Liganden für die Bildgebung.
Fazit:
CCK hat therapeutisches Potenzial in den Bereichen Verdauung, Appetitregulation, Schmerztherapie, Neurologie und Onkologie. Besonders spannend sind zukünftige Entwicklungen zur Gewichtsreduktion, Darmgesundheit und neuroprotektiven Therapien.