Beschreibung
TNF‑a ist ein proinflammatorisches Zytokin, das von einer Vielzahl von Zellen im Körper, insbesondere von Makrophagen, T‑Zellen und Fibroblasten, produziert wird. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Immunantwort, der Entzündung und der Gewebereparatur. TNF‑a ist als wichtiger Mediator in entzündlichen Prozessen, Autoimmunerkrankungen und Krebserkrankungen bekannt. Zu seinen primären Funktionen gehören Fieberinduktion, Zellproliferation, Apoptose und die Aktivierung von Entzündungsreaktionen.
Funktion von TNF‑a:
Proinflammatorische Wirkung:
TNF‑a ist ein Mediator, der die entzündliche Kaskade in Gang setzt. Es aktiviert die Produktion von anderen Zytokinen, chemotaktischen Faktoren und Molekülen, die Entzündungszellen wie Neutrophile und Makrophagen an den Entzündungsort rekrutieren.
Zellaktivierung und Apoptose:
Es hat die Fähigkeit, Zellen zu aktivieren und deren Überleben oder Apoptose (programmierter Zelltod) zu regulieren, was zu Gewebeschäden oder Gewebereparatur führen kann.
Vaskuläre Wirkung:
TNF‑a induziert die Erweiterung der Blutgefäße und Erhöhung der Gefäßpermeabilität, was zu typischen entzündlichen Symptomen wie Schwellung, Rötung und Schmerzen führt.
Fieberinduktion:
TNF‑a wirkt als Pyrogene, das heißt, es fördert die Erhöhung der Körpertemperatur im Rahmen der entzündlichen Reaktion.
Therapeutische Einsatzmöglichkeiten von TNF-a-Inhibitoren:
TNF-a-Inhibitoren haben sich als äußerst wirksam bei der Behandlung einer Vielzahl von entzündlichen Erkrankungen erwiesen. Zu den bekanntesten TNF-a-Inhibitoren gehören Infliximab, Etanercept und Adalimumab.
Rheumatoide Arthritis (RA):
TNF-a-Inhibitoren werden verwendet, um die Entzündung und Gelenkzerstörung bei rheumatoider Arthritis zu verhindern und die Symptome wie Schmerzen, Steifheit und Schwellung zu lindern.
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa:
TNF-a-Inhibitoren wie Infliximab und Adalimumab werden bei entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa eingesetzt, um die entzündliche Aktivität zu dämpfen und die Darmentzündung zu kontrollieren.
Psoriasis und Psoriasis-Arthritis:
TNF-a-Inhibitoren sind auch in der Behandlung von Psoriasis und Psoriasis-Arthritis wirksam. Sie reduzieren die Hautentzündung und lindern die Gelenkentzündungen, die mit der Erkrankung einhergehen.
Akute Arthritis:
TNF-a-Inhibitoren finden auch Anwendung bei akuten entzündlichen Arthritis-Erkrankungen, z.B. bei septischer Arthritis oder bei entzündlichen Schüben anderer entzündlicher Erkrankungen.
TNF‑a und Enuresis (nächtliches Einnässen):
Enuresis ist ein Zustand, bei dem es zu ungewolltem Harnabgang kommt, vor allem während der Nacht. Entzündliche Prozesse, insbesondere im Harnsystem, können zu Blasenüberaktivität oder verminderter Blasenkapazität führen, was zu Enuresis beitragen kann. TNF‑a könnte durch seine proinflammatorische Wirkung und seine Fähigkeit zur Zellaktivierung und Apoptose auch die Blasenfunktion beeinflussen.
Blasenentzündung (Zystitis):
Chronische Entzündungen im Bereich der Blase könnten zu Blasenüberaktivität führen, was in der Nacht zu unwillkürlichem Harnabgang führt. Hier könnten TNF-a-Inhibitoren helfen, die Entzündung zu lindern und die Blasenfunktion zu stabilisieren.